Immer mehr Beherbergungsbetriebe setzen auf Nachhaltigkeit. Und das ist gut so. Denn gemäss einer Studie von booking.com buchten im vergangen Jahr 34% der weltweit Reisenden eine nachhaltige Unterkunft, Tendenz steigend. Bereits im Jahr 2017 könnte das für 65% der Reisenden ein ausschlaggebender Punkt sein.
Anlässlich des „Earth Day“ 2017 hat Booking.com, das weltweit führende Buchungsportal für Unterkünfte aller Art, seine globale Studie zu nachhaltigem Tourismus vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass immer mehr Reisende und Unterkünfte auf Nachhaltigkeit setzen. 65 Prozent der weltweit Reisenden können sich vorstellen, 2017 mindestens einmal eine umweltfreundliche oder „grüne” Unterkunft zu buchen. 2016 waren dies noch 34%. Der Wunsch nach einer nachhaltigen Unterkunft ist auch bei deutschen Reisenden – nach wie vor dem wichtigsten ausländischen Markt für die Schweiz – groß. Mehr als die Hälfte kann sich vorstellen, eine nachhaltige Unterkunft zu buchen. Vergangenes Jahr wählten lediglich knapp ein Drittel eine nachhaltige Unterkunft.
Nachhaltige Reisepläne
Auffallend bei der Studie ist, dass je nach Herkunft 66 – 93 Prozent (!) der Reisenden einen Aufenthalt in einer nachhaltigen Unterkunft vorziehen würden, wenn dies in der Beschreibung entsprechend kommuniziert wird. Für 79% der weltweit Befragten spielen Umweltaspekte bei der Wahl des Transportmittels eine große Rolle: beinahe die Hälfte nutzen wenn möglich öffentliche Verkehrsmittel, laufen, wandern oder fahren mit dem Fahrrad und fast ein Fünftel fliegt weniger, um die CO2-Bilanz zu verbessern.
Die Mehrheit der weltweit Reisenden ist bereit, für den Umweltschutz gewisse Einschränkungen hinzunehmen. Die meistgenannten sind:
Einschränkungen, die Reisende in einer umweltfreundlichen Unterkunft hinnehmen würden: | Global | DE |
Energiesparlampen | 94% | 93% |
Klimaanlage/Heizung nur wenn man im Zimmer ist | 89% | 87% |
Wassersparduschen | 80% | 81% |
Recyceltes Toilettenpapier | 79% | 85% |
Selteneres Ersetzen von Pflegeprodukten | 79% | 88% |
Nicht tägliches Wechseln von Bettwäsche/Handtüchern | 75% | 83% |
Höhere Kosten für regionale Lebensmittel | 64% | 72% |
Tue Gutes und schreibe darüber: Informationen zu nachhaltigen Unterkünften
Gut zu wissen für alle ibex fairstay interessierte oder bereits ausgezeichnete Betriebe: Die Umfrage zeigt, dass mehr als die Hälfte der Teilnehmenden den Aufenthalt in einer umweltfreundlichen Unterkunft als nachhaltiges Reisen bezeichnen. Weitere Nennungen mit hohen Prozentzahlen sind:
Bedeutung „Nachhaltiger Tourismus“ | Global | DE |
Umweltfreundliche Unterkunft | 56% | 50% |
Wasser sparen (z.B. mehrfache Verwendung von Handtücher | 38% | 49% |
Authentisches Erlebnis:
Regional produzierte Produkte und Unterstützung einheimischer Künstler |
38% | 53% |
Nachhaltige Unterkunft als authentische Erlebnisse | 36% | 39% |
Ziele für nachhaltiges Reisen
„Für Reisende sind Ort und Ausstattung der Unterkunft ausschlaggebend für einen perfekten Urlaub“ sagt Pepijn Rijvers, Chief Marketing Officer bei Booking.com. Viele Unterkünfte setzen wie die durch ibex fairstay ausgezeichneten Betriebe bereits auf lokal angebautes Obst und Gemüse, verkaufen traditionelles Kunsthandwerk, sparen Wasser und Energie, machen sich für Recycling stark und bringen ihre Gäste mit der Kultur und den Menschen vor Ort zusammen. Es ist großartig zu sehen, wie dies von den Reisenden angenommen wird.
Die 5 wichtigsten Gründe für umweltfreundliche Unterkünfte: | |||
Global | Deutschland | ||
Reduzierung der Umweltbelastung | 52% | Authentischeres Erlebnis | 39% |
Authentischeres Erlebnis | 36% | Größeres Angebot an regional produzierten und Bio-Lebensmitteln | 39% |
Rücksichtsvollerer Umgang mit der Bevölkerung vor Ort | 31% | Rücksichtsvollerer Umgang mit der Bevölkerung vor Ort | 33% |
Größeres Angebot an regional produzierten und Bio-Lebensmitteln | 30% | Reduzierung der Umweltbelastung | 32% |
Interesse an neuen Reisetrends | 24% | Gute Erfahrungen mit nachhaltigen Unterkünften | 27% |
Einflussfaktoren für nachhaltiges Reisen
Fast die Hälfte der weltweit Befragten und vier von zehn Deutschen bezeichnen sich bereits heute als nachhaltig Reisende, obwohl nur jeweils 5% der Meinung sind, dass es einfach ist, nachhaltig zu reisen.
Die 5 wichtigsten umweltfreundlichen Massnahmen bei der Entscheidung für eine Unterkunft: | |||
Gobal | Deutschland | ||
Solarenergie | 67% | Solarenergie | 66% |
Nachhaltige Wasserversorgung | 43% | Nachhaltige Wasserversorgung | 46% |
Wassersparduschen und –Toiletten | 36% | Wassersparduschen und –Toiletten | 46% |
Bio-Restaurant / Bio-Lebensmittel | 31% | Lebensmittelspenden | 35% |
Recyclingmöglichkeiten im Zimmer | 29% | LED-Beleuchtung | 28% |
Internationales Jahr des nachhaltigen Tourismus
2017 wurde durch die UNWTO als das „Internationale Jahr des nachhaltigen Tourismus“ ausgerufen. Zwölf Monate, die dafür bestimmt sind, bisherige Bestrebungen für einen nachhaltigen Tourismus zu würdigen. Zwölf Monate, um im Tourismus für einen wertvollen Beitrag an eine „bessere Welt“ zu werben. Dabei soll das grosse Potential des Tourismus in Erinnerung gerufen werden, die generelle 2030 Agenda für eine nachhaltige Entwicklung entscheidend mit nach vorne zu bringen. Denn immerhin: der Tourismussektor generiert weltweit einen Exportanteil von 7% und 10% des Bruttoinlandproduktes; jeder 11. Job in der Welt entsteht im Tourismus.
Das internationale Jahr zielt auf politische Veränderung, neu gedachte Business-Praktiken und ein Gästeverhalten, das verstärkt den nachhaltigen Tourismus honoriert. Tourismus als Wirtschaftszweig ist von vornherein prädestiniert, einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit der Umwelt und den Ressourcen zu erzielen: Einfluss auf das wirtschaftliche Wachstum in bestimmten Regionen, soziale Inklusion, Friedensstifter, interkulturelles Verständnis und die Bewahrung von Umwelt und Kulturgüter.
Nachhaltigkeitsthemen sind weitreichend: vom Klimaschutz, Naturschutz, Geoparks, Wildlife Schutz, sozial verantwortlichem Tourismus bis hin zu Food & Beverage in Hotels/Gastronomie, Transport und Vernetzung in Destinationen sowie Kinderschutz und Menschenrechte.
Für die alpinen Destinationen mit den Akteuren Bergbahnen, Hotels, Bergrestaurants, Skischulen, Bergsport-Angebote usw. eröffnen sich diverse Möglichkeiten, nachhaltig zu agieren, ohne dabei Einbussen hinnehmen zu müssen. In der Auseinandersetzung mit nachhaltigen Strategien sind Diskussionen zwischen einer „fanatischen Einstellung zu Klima und Umwelt“ und der „Verleumdung von Tatsachen und Fakten“ erlaubt.
„Der Weg zu einer nachhaltigen Zukunft ist ein Gemeinschaftsprojekt, für das wir unser Wissen teilen und zusammenarbeiten müssen – und zwar auf allen Ebenen zwischen Reisezielen, Unterkünften, Reiseveranstaltern und Reisenden“ fasst Pepijn Rijvers von Booking.com passend zusammen. Die Studie wurde von Booking.com im März 2017 in Zusammenarbeit mit dem internationalen Marktforschungsunternehmen Lightspeed Research in elf Ländern durchgeführt und liefert vielversprechende Ansätze, insbesondere im von der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UNO) erklärten Internationalen Jahr des nachhaltigen Tourismus für Entwicklung. Mehr zur Studie
Quelle: booking.com, Zusammenfassung ibex fairstay